Sinuslift

Autor: Dr. Reinhold Ast

Letzte Aktualisierung: 10.10.2024

In Fällen, in denen der Oberkiefer eine geringe Höhe aufweist, kann der Sinuslift eine spezielle Methode des Knochenaufbaus sein, um die Verankerung eines oder mehrerer Implantate im Oberkieferknochen zu ermöglichen. Diese Methode erweitert das Implantatbett, was das Einsetzen von Zahnimplantaten ermöglicht. In unserer Praxis Dres. Ast & Kollegen in Duisburg sind wir auf hochwertigen Zahnersatz und Implantologie spezialisiert, und bieten den Sinuslift als etabliertes Standardverfahren an. Dabei stehen sowohl der offene als auch der geschlossene Sinuslift zur Auswahl.

 

Definition: Sinuslift

Ein Sinuslift erweitert das verfügbare Knochenangebot im Oberkiefer, indem die Kieferhöhle angehoben wird.

Bei dieser Operation wird behutsam die Kieferhöhlenschleimhaut vom Boden gelöst. Dies schafft einen Hohlraum, der mit Eigenknochen oder Knochenersatzmaterial gefüllt werden kann. In einigen Fällen wird zusätzlich eine Membran eingesetzt, um eine Barriere zur Schleimhaut der Kieferhöhle zu schaffen. Das eingefüllte Material verknöchert während der Einheilungsphase, da der Körper es in gesunden Eigenknochen umwandelt. Dies führt zu einer Erweiterung des Kieferknochens.

 

Wann ist der Sinuslift notwendig?

Die Kieferhöhlen grenzen im Bereich der Seitenzähne an den Oberkieferknochen. Wenn sich der Knochen im Oberkiefer aus verschiedenen Gründen zu weit zurückbildet und dadurch zu niedrig wird, kann dies die Stabilität und Sicherheit der Verankerung von Zahnimplantaten beeinträchtigen. Jedes Implantat benötigt eine Mindestmenge an Knochenmaterial, um sicher und dauerhaft einzuarbeiten. Wenn diese Menge unterschritten wird, kann das Implantat nicht mit der notwendigen Stabilität einwachsen. In solchen Fällen kann ein Sinuslift erforderlich sein, um das erforderliche Knochenmaterial bereitzustellen.

 

Verschiedene Varianten des Sinuslifts

Es existieren zwei Varianten des Sinuslifts:

1. Der geschlossene Sinuslift

2. Der offene Sinuslift

Der geschlossene Sinuslift stellt die bevorzugte Methode der beiden dar, da er einfacher, schonender und schneller durchführbar ist. Hierbei wird das Bohrloch nahe der Kieferhöhlenschleimhaut platziert und dann mechanisch erweitert, um den Boden der Kieferhöhle anzuheben. Der entstandene Hohlraum kann anschließend mit Eigenknochen oder Knochenersatzmaterial gefüllt werden. Sofern noch eine Restknochenhöhe von mindestens vier Millimetern vorhanden ist, kann das Zahnimplantat direkt an dieser Stelle eingesetzt werden.

Der offene Sinuslift ist ein umfangreicheres, invasiveres Verfahren und wird nur in Fällen empfohlen, in denen die Mindesthöhe von vier Millimetern nicht erreicht wird. Dabei wird durch einen Schnitt im seitlichen Zahnfleischbereich Zugang zur äußeren Kieferhöhlenwand geschaffen. Mit Hilfe modernster Piezotechnik wird ein Knochenfenster erzeugt, um den Boden der Kieferhöhle umfangreich anzuheben. Eine Membran wird eingesetzt, um ein Eindringen von Ersatzmaterial in die Kieferhöhle zu verhindern. Anschließend wird der Hohlraum mit Ersatzmaterial oder Eigenknochen gefüllt und die Wunde luftdicht verschlossen. In bestimmten Einzelfällen kann das Zahnimplantat bereits während des Sinuslifts eingesetzt werden, vorausgesetzt, es kann primär stabil verankert werden. Normalerweise erfordert diese Methode jedoch eine Heilungsphase von vier bis sechs Monaten, bevor die gewünschten Zahnimplantate in einem zweiten Eingriff eingesetzt werden können.

 

Erfolgsfaktoren

Eine präzise Einbringung des Füllmaterials in die Kieferhöhle, ohne Schädigung der Kieferhöhlenschleimhaut, ist essenziell für den Erfolg eines Sinuslifts. Die Erfahrung und die Qualifikation des behandelnden Implantologen spielen dabei eine maßgebliche Rolle und sind von höchster Bedeutung.

 

Betäubung

Der indirekte und direkte Sinuslift sind operative Verfahren, die unter lokaler Betäubung durchgeführt werden, um sicherzustellen, dass der Eingriff schmerzfrei verläuft. Auf Wunsch kann die Behandlung in unserer Praxis jedoch auch unter Sedierung oder Vollnarkose erfolgen, um Ihren Bedürfnissen gerecht zu werden.

 

Postoperativ

In der Regel verlaufen nach dem Eingriff keine gravierenden Komplikationen. Allerdings können postoperative Beschwerden wie Schmerzen, Schwellungen, Blutergüsse und Entzündungen auftreten, wie bei den meisten chirurgischen Verfahren. Diese Beschwerden klingen normalerweise innerhalb weniger Tage wieder ab.

Nach einem offenen Sinuslift sollte unbedingt verhindert werden, dass ein übermäßiger Druck in der Kieferhöhle entsteht. Aus diesem Grund sollte das Schnäuzen der Nase für mindestens zwei Tage (48 Stunden) vermieden werden.

 

Knochenersatzmaterialien

Weitere ausführliche Angaben zu den verwendeten Materialien während eines Sinuslifts sind in unserem Artikel über Knochenaufbau verfügbar.

 

Beratung

Falls Sie Fragen bezüglich des Sinuslifts haben, können Sie jederzeit einen Termin in unserer Zahnarztpraxis in Duisburg vereinbaren. Wir stehen Ihnen für eine umfassende Beratung zu diesem Thema gerne zur Verfügung.

Dr. Reinhold Ast - Implantologe
Philipp Poß - ästhetische Zahnmedizin
DGZMK - Deutsche Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde

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